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Cure xy now - Zur miserablen PR von Autisten als Minderheit

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22.11.08, 15:55:00

55555

geändert von: 55555 - 22.11.08, 15:55:42

Einige werden den Film X-Men 3 sicher kennen, hier ein geeigneter Ausschnitt (englisch).

Ich finde es erstaunlich welche grundlegene ethische Erkenntnis selbst in Hollywood vorhanden ist und dennoch sind Parellelen zur Situation von Autisten wie ich finde teils verblüffend. Bis hin zur real existenten Organisation "Cure Autism Now".

Warum schaffen wir es nicht uns so den NA zu präsentieren? Warum haben den allermeisten Einfluß auf die Politik noch immer Kreise, die selbst in solchen Filmen als Finsterlinge dargestellt werden? Was machen wir falsch?
22.11.08, 20:39:13

Schamanin

Ihr könnt nicht intrigieren.

Hab jetzt mit meinem Sohn wieder ein gruseliges Erlebnis gehabt, wo eine Institution einfach schalten und walten kann wie sie will und sich im "Interesse" meines Sohnes über alle angebliche "Umgangsformen" hinwegsetzt und die Sache noch so dreht, dass ich unkooperativ bin.

Außerdem haben es gewissen Kreise geschafft, soviel Mißtrauen zu säen und die Leute gegeneinander aufzuhetzen, dass sie leichtes Spiel haben.

Dieses Forum ist aber der 1. Schritt und dank euch halt ich an meinem Weg fest.
22.11.08, 21:52:49

Hans

Da läge der schluß nahe, wir müssen
Schauspielern als Pflicht und
Intrigieren als Kür
aufs Enthinderungs-Lernprogramm setzen.

Damit werden wir den NA ebenbürdig?

Meine Mutter hat mal gesagt:
"Sag mir nur die Wahrheit,
ich helfe Dir dann schon wieder leugnen."


22.11.08, 23:21:08

uppsdaneben

Zitat von Hans:
Damit werden wir den NA ebenbürdig?


Überlegen. Wir können das, was sie können und noch etwas mehr.
22.11.08, 23:29:38

55555

Ich glaube zumindest ein Teil des Problems liegt in unserer internen Organisation. Da rächt sich dann vielleicht unsere geringe Veranlagung zu faschistischen Strukturen. Können wir uns z.B. auf gemeinsame Grundforderungen einigen?
23.11.08, 18:52:42

Schamanin

Ich glaub, ein anderes Problem ist auch, dass die meisten durch eine "gute" Verhaltensanpassung gegangen sind und somit nicht hinterfragen oder unzufrieden sind.

Auch bei den meisten Eltern ist es noch so, dass muss man behandeln (in meinem Umkreis bin ich ein ziemlicher Außenseiter, was das anbelangt und die meisten interessieren sich gar nicht dafür).

Es ist auch völlig normal, dass man "Behinderte" wegsperrt. Für mich sind aber Heime usw. nichts anders als Ghettos und wenn man das mal so bezeichnet, erntet man sehr viel Unverständnis.

Mich beschleicht auch das Gefühl, dass man sehr rasch entmündigt wird (nicht offiziell, aber auf Umwegen), wenn man ein "behindertes" Kind hat, da hat man dann als Mutter eigentlich nicht wirklich mehr ein Mitspracherecht, sondern es geht nur mehr über ärztliche Diagnosen und Empfehlungen.

Anstatt das dadurch aber mehr Verständnis entsteht, wird aber nur der Druck erhöht, "normal" zu werden.
27.08.09, 22:38:37

55555

Es gibt weitere Filme, die dieses Thema behandeln, hier z.B. den ziemlich visuellen und freakigen Film Ultraviolet, welcher leider in einer um 50% gekürzten Fassung veröffentlicht wurde. In ihm wird das Thema "Heilung" ebenfalls als reine Machtfrage dargestellt. Die Heilenden wollen ihre Gruppe vor der Macht einer anderen, in gewissen Teilen sehr überlegenen Gruppe schützen. Die Heilung besteht darin der anderen Gruppe diese für die eigene Gruppe gefährliche Macht zu nehmen.
28.08.09, 04:09:01

Hans

Der ist ja voll krass, der Film.
Da träume ich noch ein paar mal schlecht.
Allerdings habe ich wenig verstanden,
aber noch mal Anschauen, nee.
28.08.09, 10:14:39

55555

Es gibt dort auch eine deutsche Synchronisation. Bei der ist allerdings der Ton etwas leise und ein Teil fehlt derzeit.
28.10.09, 00:29:45

55555

In diesem Film (The Island, englisch, mit Johansson & Mc Gregor) nimmt der Begriff der "Infektion" zwar keine so vordergründige Rolle ein, dennoch ist er zentral in dieser Geschichte. Ein weiteres Beispiel dafür, welche Rolle gewisse Begrifflichkeiten spielen.
21.03.13, 21:10:06

55555

Zitat von Hans:
Der ist ja voll krass, der Film.

Auch ungefähr in diese Kategorie könnte der ca. 4 Stunden lange Trickfilm "Elfenlied" (internationaler Titel), der als 13 teilige Serie veröffentlicht wurde passen. Das Intro stammt offenbar von einem japanischen Klimt-Fan.

Thema auch hier: Menschen mit Superkräften werden zu Nichtmenschen degradiert und dämonisiert, praktisch von Geburt an gefoltert oder gleich getötet - bis ein Mädchen dem Gefängnisbunker entkommt, in welchem "Experimente" durchgeführt werden.
22.03.13, 07:54:56

eraser

Schauspielunterricht ist wirklich nicht schlecht. Es geht nämlich nicht darum, anderen etwas vorzuspielen, sondern man lernt, ein Gefühl, das man hat, darzustellen.
Nebenbei lernt man, wie ein Gefühl in einem Gesicht aussieht.
Hausaufgabe: Schau dir deine drei Lieblingsfilme ohne Ton an und achte nur auf die Gesichter.
 
 
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