09.11.09, 02:16:47
haggard
was unternimmst du selbst?
persönlich habe ich die erfahrung gemacht, dass man sehr schnell nicht mehr ernst genommen wird, sobald man als autist geoutet ist. selbst wenn man nur angibt, mit autisten zu tun zu haben, ist das selbst bei derartigen organisationen bereits suspekt, denn "normalerweise" könnte man ja schon längst bei denen angestellt sein oder sonstwie in verbindungen stehen - und *schwupp* ist man wieder autist und kann ignoriert werden.
09.11.09, 14:32:07
55555
Ich weiß, daß etliche Gruppen aus den USA sich bereits mit Autism Speaks befassen und kenne es bereits aus Deutschland, daß Elterngruppen selbst banalsten Kontakt abblocken. Ungünstig ist an diesen Phänomenen immer, daß die NA in solchen Organisationen eine Welt vorfinden, die ihrer Veranlagung viel mehr entspricht, weswegen ihnen wohl besser gelingt sich zu vernetzen, während barrierefreie Kommunikation mit Autisten gerne abgeblockt wird, wenn sie über Pflichten hinausgeht.
Und wir gehen schon aktiv gegen manches vor, aber unsere Ressourcen sind begrenzt, weil nicht viele Autisten mitmachen (viele Autisten haben mit ihrem Alltag schon genug zu tun - ein Teufelskreis).
25.11.09, 01:12:26
Andreas K.
Das Video im Eingangsbeitrag ist ziemlich Perfide: Erst werden (nutmaßlich autistische) Kinder gezeigt und dazu, mit dräuender Musik unterlegt, dargestellt, wie Autismus "normales" Familienleben zerstören würde. In den Texten wird so getan, als sei "autism" ein handelndes Subjekt, eine Art Dämon. Zusammen mit den Bildern dürfte das bei NT/NA- BetracherInnen zu einer Übertragung auf allein gelassene, unbetreute, AutistInnen führen.
Meineserachtens wird damit duchaus auch auf Mystery -und Horrorspielfilme Bezug genommen, wie "Das Omen", wo sich süß anzuschauende Kinder als Inkarnationen des Bösen entpuppen.
Im zweiten Teil werden die Kinder ungefragt von ihren Angehörigen und deren Gruppen (= autism speaks) umgeben-- der Dämon autism hat keine Chance.
Das Ende "autism is naiv- we are warriors" oder so ähnlich, greift dann aber tatsächlich an einer Eigenschaft an, die Personen mit Autismus überdurchscnittlich oft eigen ist und ihnen -also uns- auch wissenschaftlich zugeschrieben wird.
Also richtet sich der Ansatz nicht nur gegen das Abstraktum Autismus, sondern dieses wird komplex mit den Trägern desselben = autistischen Menschen verbunden, deren möglicher gesellschaftlicher Einfluß als sozial zerstörerisch gesehen wird und bekämpft werden soll.
Damit würde ich "autism speaks" aus emanziptorischer Sicht als politische
Gegner einordnen... auch wenn ich weiter nach deren Genforschung forsche.
07.03.10, 15:41:43
haggard
habe dort zu diesem umstrittenen video diese *fälltwortnichtein* gefunden:
klick.
07.03.10, 23:51:52
Fundevogel
Für diese Aufnahmen vorgeführter Kinder gaben Eltern die Drehgenehmigung!!!
Da kann man nur Max Liebermann zitieren: "Ich kann garnicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!"
Forthebeautyoftheearth