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Barrierefreier Zugang zur Versorgung

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07.11.11, 23:41:32

wolfskind

Zitat:
Aufgrund der eingeschränkten verbalen und intellek -
tuellen Fähigkeiten können diese
Patienten weder ihre Beschwerden
schildern, noch auf spezifische, in
der Tabelle genannte Schwierigkeiten hinweisen. Viele zeigen ihre
Not und Überforderung durch Stresszeichen und zum Teil schwerwiegende Verhaltensauffälligkeiten. Autisten ohne Intelligenzminderung
können ihre Probleme auch nicht
immer angemessen äußern, und unter Umständen werden ihnen die
Schwierigkeiten nicht geglaubt, da
ihnen die Schwere der Beeinträchtigung nicht anzusehen ist.
Werden die Besonderheiten berücksichtigt, erleichtert dies den Arztbesuch oder die Aufnahme im Krankenhaus (18), um zusätzliche oder assoziierte Erkrankungen behandeln
zu lassen. Auch bei Nervenärzten
und Psychiatern sollten die Kenntnisse um die besonderen Belange
von Menschen im Autismus-Spektrum, mit und ohne geistige Behinderung, verbessert werden, um deren Versorgung in Kooperation mit
Hausärzten befriedigender zu gestalten (19). Das Wissen über und
das Verständnis für gesunde autistische Patienten tragen dazu bei, Erkrankungen dieser Patienten identifizieren zu können, die sonst unter Umständen als autistisches Verhalten gewertet werden. Erst wenn
zusätzliche psychische oder körperliche Erkrankungen erkannt werden, sind sie auch spezifisch therapierbar. Die autistische Informationsverarbeitung hingegen begleitet
den Patienten über die Lebensspanne. Während der Behandlung hilft
die Aufrechterhaltung dieser differenzierten Sichtweise, um Komplikationen beziehungsweise Nebenwirkungen zu erkennen und den
Therapieerfolg sicherzustellen


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08.11.11, 21:28:12

PvdL

Ich habe im Zusammenhang mit einer Depression die Erfahrung gemacht, daß die meisten Therapeuten verlangen, daß man sich einen Platz in ihrem Patientenstamm erkämpfen soll. Und das, obwohl man als depressiver Mensch genau eines nicht mehr kann, nämlich kämpfen. Ich habe das immer verglichen mit einer Unfallchirurgie, bei der man nur behandelt wird, wenn man zu Fuß hingeht, auch wenn man sich vielleicht gerade beide Beine gebrochen hat. Nach dem Motto: Wenn Du dazu nicht bereit bist, dann kann es ja nicht so schlimm bzw Dir nicht so ernst sein.

Daß man es noch viel schwerer hat, wenn man sich dieses Irrsinns nur schlecht oder gar nicht erwehren kann, weil man auch gut ausgeschlafen und gefrühstückt keine Mittel hat, dagegen anzukämpfen, dann hilft es vermutlich nur noch, den großen Bruder zu holen und der haut dann alle.
 
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