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Schließlich gibt es in Deutschland seit mehr als drei Jahren die Inklusion.

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04.09.12, 09:02:25

schuschu

geändert von: schuschu - 04.09.12, 09:02:50

oft habe ich noch den eindruck, wenn ich mit betrieben oder sonstigen institutionen rede, dass sie schon gewillt sind "behinderte" zu INTEGRIEREN" und meinen das wäre dann inklusion . "sie ermöglichen ja die teilnahme" meinen sie und damit ist es dann getan.

auch in schulen erfahre ich immer wieder, dass nicht gedacht werden kann bisher, dass inklusion heisst , nach den bedürfnissen und gestzmässigkeiten des inkludierenden und bei einem autisten es u.u. auch heissen kann, dass er von zu hause aus ganz individuell lernen muss / kann anstatt in einem klassenzimmer.
sie verwechseln integratin mit inklusion. das fällt mir immer wieder auf.
05.09.12, 00:51:57

drvaust

Zitat von arwen:
anpassung wird schon erwartet, denke ich. von seiten derer die funktionieren sollen, bloß nicht umgekehrt.
Da habe ich mich vermutlich mißverständlich ausgedrückt.
Ich meinte, keine Anpassung des normalen Geschehens, keine Individualisierung. Auf einem Arbeitsplatz für einen Arbeiter vom Typ XYZ muß eine beliebiger Arbeiter vom Typ XYZ sofort problemlos voll funktionieren. Keine Anpassung an Besonderheiten, der Arbeiter vom Typ XYZ muß passen oder ist falsch.
Das durchdringt immer mehr die Gesellschaft, wird immer selbstverständlicher, auf allen Gebieten.
05.09.12, 03:33:45

Aku

geändert von: Aku - 05.09.12, 03:38:14

Zitat von drvaust:
Ich meinte, keine Anpassung des normalen Geschehens, keine Individualisierung. Auf einem Arbeitsplatz für einen Arbeiter vom Typ XYZ muß eine beliebiger Arbeiter vom Typ XYZ sofort problemlos voll funktionieren. Keine Anpassung an Besonderheiten, der Arbeiter vom Typ XYZ muß passen oder ist falsch.


Kommt es mir nur so vor oder führt ein solches System langfristig zur Mittelmäßigkeit aller Arbeiter am jeweiligen Arbeitsplatz? Durch Normen gepresst und gestutzt, in der Charakterentfaltung und -bildung über das Schul- und Ausbildungssystem gehindert oder gesteuert, unfähig dazu, wirklich außergewöhnliche Leistungen zu vollbringen?
05.09.12, 08:26:03

schuschu

geändert von: schuschu - 05.09.12, 08:26:30

aku ich finde auch , dass dieses system dazu führt, eigentlich schon längst ist.
meiner meinung nach ist das aber auch gensu so gewollt...sprich das schulsystem ist nicht am versagen sondern erfüllt genau das , wozu es installiert ist.

ich habe mal in einem buch von john taylor gatto gelesen, dass es zu über 80% burgerbrater gibt und und auch überwiegend supermatktverkäufer, auch überwiegensd das benötigt wird.
beides ist deshalb nicht schlechter, das will ich nicht bewerten. aber mir zeigt es dass egal welche fähigkeioten man hat und talente, sie gar nicht erwartet werden , ausser in wenigen branchen.
im gegenteil es wird eher darauf getrimmt, trainiert und konditioniert, sich dem system kritiklos anuzpassen und möglichst nicht selbst zu denken.
damit das auch wirklich sitzt werden uns krippenplätze als was^wichtiges für die "befreiung" der frau , verkauft . denn je jünger der zögling umso formbarer, denn er geht durch eine lange schule.
04.09.13, 23:22:30

55555

Zitat:
Hessen verletzt systematisch Menschenrechte - so hart urteilen zivilgesellschaftliche Vertreter über die Integration behinderter Kinder in hessischen Regelschulen. Das Schulministerium kritisiert, nur die negativen Fälle würden aufgelistet. Es sind viele.

Quelle
05.09.13, 02:35:02

Bicycle

Kleine Anekdote:
Meine ehemalige Schule macht seit einiger Zeit schöne Werbung auf ihrer Homepage mit Inklusion.
Da bin ich aber froh. [Ironie]
Auf dieser Schule werden heute offiziell unter anderem Autisten beschult.

Vor ein paar Jahren, als ich dort noch zur Schule ging, wurde es scheinbar bereits ausprobiert. Wir wurden darüber nicht genau informiert, allerdings scheint so ein "Experimentschüler" auch in unserer Klasse gewesen zu sein.
Fazit: Nach einen halben Jahr wurde er wieder von der Schule genommen, weil man angeblich nicht an ihn rankam.
Meines Wissens ein diagnostizierter Autist. Zappelte gelegentlich, gab gelegentlich Laute von sich und beantworte Fragen nicht wie es die Lehrkräfte wünschten. Kommunikation war nur eingeschränkt zwischen Lehrkräfte und ihn möglich, da sich die Lehrkräfte nicht auf ihn einlassen konnten. Kommunikation zwischen Mitschülern und ihn funktionierte, insofern sie nötig war. Er wurde als Klassenmitglied gleich wie andere Schüler behandelt.

Gerade den Sinneswandel doch "behinderte" Schüler aufzunehmen in Kombination mit eigentlich früheren "schlechten" Erfahrungen, finde ich persönlich interessant.

Ich war damals noch nicht diagnostiziert und mit Inklusion wurde auch noch nicht geworben, da auch nicht vorhanden. Deshalb kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Ich kann nur sagen, dass ich es bezweifle, dass man heute mit den Schülern anders umgeht, nur weil auf der Homepage mit Inklusion geworben wird, wie als wenn es ein Heiltee wäre, der alleine durch den Namen wirkt.

Wie dem auch sei. Kleine Anekdote zum Thema "Inklusion an Regelschulen" beendet.
05.09.13, 06:30:46

schuschu

bicycle, ganz genau dasselbe weiss ich zu berichten hier, an der letzten schule an der mein sohn war.

ebenso, darf sie sich inklusionsschule nennen,

ihnen war es aber nicht geistig möglich so weit zu denken, dass inklsuioon dann für meinen sohn zum beispile die empfohlene esh lösung gewesen wäre nämlöich onlinebeschulng an der regelschule.

hinter dem " titel" inklusion verbirgt sich nach meiner beobachtung bisher immer nocvh , die integration ...aber mit evtl merh personal die sich an dem kind geld verdienen können..und weil es ja jetzt leichter ist, eine schulbegleitung zu bekommen..die aber das jugendamt bezahlt.
man meint, damit ist es dann getan und man hat der inklusion genüge getan.

nix wurde kapiert..alles wie beim alten...nur dass man mit diesem titel noch selbstverherrlichender an die presse treten kann und die kinder zur schau stellt.

ich könnt kotzen.

05.09.13, 08:10:31

55555

Vielleicht hoffen sie ja, daß wenn sie alles schön mutwillig gegen die Wand fahren, daß es dann irgendwann heißt, daß Inklusion nicht funktioniert und in den Schulen wieder abgeschafft wird.
05.09.13, 10:00:05

Perunica

Die Mittelschule meines Sohnes musste ich auch daran erinnern, das sie mit Inklusion bei den Eltern wirbt.
Er hatte 6 wunderbare Jahre in der Chemnitzer Sprachheilschule verbracht, gefördert von engagierten Lehrern. Leider war dann kein Förderbedarf mehr da, weil er zu gut u. fehlerfrei in Überprüfungstests geantwortet hat.
Er war so stolz auf seine Leistung, leider musste er deswegen diese Schule verlassen.
Ab dann begann der Horror in der Mittelschule, der ich noch heute abspreche, überhaupt zu wissen, was Inklusion bedeutet.
05.09.13, 10:30:38

feder

geändert von: feder - 05.09.13, 10:31:17

Zitat:
Vielleicht hoffen sie ja, daß wenn sie alles schön mutwillig gegen die Wand fahren, daß es dann irgendwann heißt, daß Inklusion nicht funktioniert und in den Schulen wieder abgeschafft wird.
Bekam kürzlich von einem Mitarbeiter der Schulpflege genau diese Hoffnung mitgeteilt.
05.09.13, 23:13:34

Fundevogel

Beamtete Lehrer leisten einen Diensteid:

"Ich schwöre (gelobe), dass ich das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.)"

Wenn also in einem Bundesland Inklusionsgesetze verabschiedet werden und verbeamtete Lehrer (wenn sie im Landesdienst stehen) sich verhindernd oder kindschädigend verhalten, liegt ein Grund vor, ein Disziplinarverfahren einzuleiten.

Länder, die diese Disziplinierungsmaßnahmen nicht umsetzen, müssen sich die Frage stellen lassen, ob Inklusionsgesetze als Bluff gedacht sind.
01.11.13, 01:26:10

Bicycle

Ich muss mich mal eben verbessern. Entweder ich habe es überlesen oder es stand damals tatsächlich noch nicht auf der Homepage der Schule. Weil ich allerdings damals das Ganze nur überflogen habe, kann es auch gut sein, dass ich diesen kleinen Absatz übersehen habe.
Dort steht etwas davon, dass es einen Versuch von Online-Beschulung gibt. Also vielleicht doch ein besserer Weg als gedacht?!
Immerhin ist meine Erfahrung schon wieder ein paar Jahre her und die Schulleitung findet mittlerweile auch unter einer anderen Person statt.
Allerdings steht dort nun auch nichts mehr über Autismus, was damals dort stand. In wie weit das mit der Online-Beschulung also veraltet oder aktuell ist, weiß ich nicht.

Wollte ich nur anmerken. Denn Online-Beschulung klingt schonmal besser als meine Erfahrung damals.
 
 
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