18.09.13, 08:03:43
freabe
Moin,Moin
Bei Kobinet gibt es ein sehr langes und ausführliches,schriftliches Gespräch mit Huw Ross:
http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/27678/Noch-6-Tage-bis-zur-Bundestagswahl.htm
Ich hatte einen kritischen Leserbeitrag geschrieben,der ist aber bedauerlicherweise mit allen anderen kritischen Leserbeiträgen gelöscht worden.
Ärgerlich war das ganze,weil Eltern von sehr schwer behinderten "Kindern" vorgeworfen wurde,das Sie die Komunikation eigenmächtig aufgrund der Nichteilnahme an der Variante ,die Huw Ross(Vater)praktiziert ,unterdrücken,weil ALLE, auch schwerst beeinträchtigte Menschen für sich selber "reden" können,wie Huw Ross.
Erfreulicherweise hatt sich dann mein Eindruck beim Lesen des Beitrags der ESH zu Huw Ross bestätigt.
Schöne Grüße
18.09.13, 15:17:41
55555
Danke für den Hinweis. Der RP-Landesbehindertenbeauftragte gibt sich also für ein derartiges "Interview" her. Kann man Kobinet noch als Medium betrachten, das in seriöser Weise die Interessen aller Behinderten vertritt? Was sagt soetwas über einen Landesbehindertenbeauftragten aus?
Miles-Paul ist übrigens bei Twitter aktiv.
Aus dem "Interview":
Zitat:
Huw Ross kann sich an der kommenden Bundestagswahl als britischer Staatsbürger zwar nicht beteiligen, sechs Tage vor der Bundestagswahl macht er sich als jemand, der einen hohen Unterstützungsbedarf hat und unterstützte Kommunikation nutzt, dafür stark, dass Politikerinnen und Politiker die Meinung behinderter Menschen ernst nehmen.
[...]
Ich gehe zu den Wahlen im Bezirk in Berlin - das sind Kommunalwahlen - und zu der Europawahl.
Wie das mit dem "Wahlrecht" wohl praktisch ausssieht? Dann kreuzen die Eltern einfach für die Kinder was an? Das wäre theoretisch eine Stärkung von politischen Elterninteressen.
19.09.13, 00:45:20
drvaust
Zitat:
... der einen hohen Unterstützungsbedarf hat und unterstützte Kommunikation nutzt, ...
Wie das mit dem "Wahlrecht" wohl praktisch ausssieht? Dann kreuzen die Eltern einfach für die Kinder was an?
Das ist grundsätzlich nicht zulässig, wird aber praktiziert.
Ich war lange Zeit in Wahlvorständen. Dieses Problem trat immer wieder auf, daß Eltern, Betreuer, Freunde oder Nachbarn für jemand mit wählen wollten. Aber es gilt, daß jeder selber wählen muß, keine Vertretung.
Der Wahlberechtigte kann aber eine Person seines Vertrauens mit in die Wahlkabine nehmen, das erzeugt eine Grauzone (Wer hat in der Wahlkabine gewählt?). Wir haben in solchen Fällen den Wahlberechtigten gefragt, ob er wählen will, die Wahl begreift und selber eine Person mit in die Wahlkabine nehmen will. Andernfalls hat derjenige nicht gewählt. In Zweifelsfällen ist möglichst der Vorsteher des Wahlvorstandes mit in die Kabine gegangen, um das zu kontrollieren. Einzelne haben gewählt, ohne die Wahl zu begreifen. Einmal haben wir Eltern, die gesetzliche Betreuer waren, die für ihren nicht anwesenden Sohn wählen wollten und lautstark protestierten, von der Polizei abholen lassen.
In Nachbar-Wahllokalen wurden vereinzelt Vertreter wählen gelassen, um Ruhe zu bekommen.
Das Problem gestützte Kommunikation hatten wir nicht. Wahrscheinlich hätten wir das, wenn es glaubhaft gewesen wäre, zugelassen.
Ich vermute, Huw Ross kann und wird selber wählen, wenn er sich so ausdrücken kann. Die unterstützte Kommunikation wird sich bei ihm auf Vermittlung beschränken, nicht Handeln.
19.09.13, 19:52:17
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Ich vermute, Huw Ross kann und wird selber wählen, wenn er sich so ausdrücken kann. Die unterstützte Kommunikation wird sich bei ihm auf Vermittlung beschränken, nicht Handeln.
Es ehrt dich wie jeden Menschen, wenn erstmal sozusagen vom Guten im Menschen ausgegangen wird, aber gerade in diesem Fall gibt es da schon erhebliche Zweifel:
http://autisten.enthinderung.de/huw_ross_kommunikationsassistenz