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Keine Lust mehr, Opfer zu sein? Krav Maga!

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19.12.13, 22:08:08

Saoirse

geändert von: Saoirse - 19.12.13, 23:02:35

Dass Autisten und andere Menschen mit alternativem Design besonders in den Augen von Mehrheitsmenschen häufiger so ankommen, dass sie sich erfolgversprechend als Opfer eignen, ist wohl noch auf absehbare Zeit ein Problem. Zu oft klappt das mit dem Opfer-Machen ja auch.

Muss aber nicht: Wenn Autisten und sonstige potentielle Underdogs für sich entscheiden, kein leichtes, sondern gar kein Scheiß-Opfer mehr zu sein. Das verhindert zwar nicht in jedem Fall, dass andere (auch andere Autisten) euch an den Karren pissen oder das zumindest versuchen. Aber diser Entschluss kann eine Wende einleiten - in der Art, wie ihr auftretet und auf andere reagiert, so dass mögliche Aggressoren merken: Hey! Die/der ist keine leichte Beute!

Wenn ihr wisst, wie und dass ihr euch z.B. gegen mgl. physische Angriffe wehren könnt, geht ihr anders, strahlt mehr Kraft aus. Einen guten Weg dazu sehe ich in Krav Maga (Hebr. für: Nahkampf). Dabei handelt es sich nicht um Kampfsport oder sowas, sondern eben schlicht um Selbstverteidigung, die jeder lernen kann: Alte und Junge, Sportler und Unsportliche, Menschen verschiedenen Designs.
Es geht dabei um die Verteidigung eures Lebens.

Bevor ihr nun gleich ruft: Schön wär´s- aber unrealistisch, Sektenkram, Positive-Thinling-Mist oder sowas, lest doch bitte erst mal, z.B.
You can fight
Es geht um Ihren Kopf
Warum es einen Sinn macht: Für Jedermann und Jederfrau – oder doch nicht?
Der alte Affe Angst und wie Sie ihn loswerden
Wie Krav Maga aussieht, dafür gibts Beispiele bei U-Tube.
Angebote für Trainings gibt es neben Köln auch bereits in vielen anderen Orten - einfach mal Suchmaschine fragen.

Sympathisch ist mir der Ansatz von Chris Schmidt von You can fight, der drauf hinweist, dass Krav Maga auch eine grundsätzliche Lebenseinstellung sein kann - eine sehr realistische, wie ich finde, und die ich teile (Wobei ich aber "Krieger/in" anstatt "Leader/in" sage). Und zu dem ich mich immer wieder neu entscheiden muss und will - jeden Tag. Sonst leben andere mein Leben - und das will ich nicht (im Ernst: wollt ihr lieber von anderen gelebt werden?).

In diesem Sinne: Ein gutes Jahr 2014 für euch alle und: Lebt ihr euer Leben!

Herzliche Grüße, Saoirse
19.12.13, 22:31:10

55555

Ich frage einfach schnell mal ein wenig nach, will aber niemanden davon abhalten selbst zu antworten.
Zitat von Saoirse:
Dass Autisten und andere Menschen mit alternativem Design

Bei dem Begriff hatte ich ersteinmal eine Weile gegrübelt, was das wohl meint. Universelles Design? Im Moment tippe ich auf einen Begriff für Biodiversität und dergleichen. Wobei der Begriff "Design" einen Schöpfer impliziert.
Zitat:
besonders in den Augen von Mehrheitsmenschen häufiger so ankommen, dass sie sich erfolgversprechend als Opfer eignen, ist wohl noch auf absehbare Zeit ein Problem. Zu oft klappt das mit dem Opfer-Machen ja auch.

Solche Gedanken habe ich schon öfter mitgeteilt bekommen. Ich habe aber noch nicht verstanden, was mir das sagen soll. Was soll dieser Opferbegriff bezeichnen? Steckt dahinter die Ansicht, daß man nur Opfer wird, wenn man eine entsprechende Opfer-Ausstrahlung hat? Das erinnert mich ein wenig an die Ansätze wonach Frauen sich besser nicht so knapp bekleidet in der Öffentlichkeit zeigen sollten, weil sie so Vergewaltigungen provozieren könnten.
Zitat:
(im Ernst: wollt ihr lieber von anderen gelebt werden?)

Also ich glaube, daß der Weg zu einem selbstbestimmten Leben vor allem in Selbsterkenntnis liegt und das Erkennen von Alternativen, die wir haben, aber die kulturell bedingt ausgeblendet werden. Wenn wir z.B. erkennen, daß der meistens in der Kindheit vermittelte Glaube an die Unausweichlichkeit des eigenen Wegs in diese Erwerbsstellengesellschaft uns viele Möglichkeiten unseres eigenen Lebens gar nicht sehen läßt.
19.12.13, 22:55:53

Saoirse

geändert von: Saoirse - 19.12.13, 23:00:51

OFF TOPIC @ 5x5

Sorry, wenn du nun lieber Haarspalterei betreibst, anstelle dich mit dem zu befassen, worum es eigentlich in meinem Text geht - deine Entscheidung. Ob jemand an einen Schöpfer oder sowas glaubt oder es "Natur" nennt - deine und jedermanns/fraus Sache. "Alternatives Design" im Sinne von "von der Masse abweichende Bauart", die im allgemeinen sozialen Kontext zu Schwierigkeiten führen kann.

Die Sache mit den leichtbekleideten Frauen passt da nicht per se rein. In der Tat ist es so, nachgewiesen, dass es bestimmte Merkmale gibt (z.B. bei Gang, Körperhaltung, Stimme, allgemeines Auftreten), die Menschen als Opfer prädestinieren. Einige Typen von Aggressoren haben einen Blick dafür.

Zu deinem letzen Absatz: Eben das meinte ich ja u.a..

Grüße, Saoirse
20.12.13, 01:50:42

Bicycle

Den Ansatz gibt es schon ewig in der Selbstverteidigung.

Nicht Opfer zu werden, heißt für mich, möglichst schnell eine Gefahrensituation zu erkennen und diese aufzulösen. Sei es durch weggehen, durch reden oder kurzer schneller Notwehr.

Wenn man ängstlich versteinert in diesen Moment da steht und gar nichts macht, löst sich die Situation nicht auf, außer die Angreifer haben spontan Mitleid. Deshalb ist es gegebenenfalls wichtig das zu lernen, wenn man es nicht von sich aus kann. Und dazu ist dann auch Krav Maga zu gebrauchen, weil es realitätsnahe Trainingseinheiten gibt, in welchen dann vielleicht auch diese relativ realitätsnahe Drucksituation entsteht.

Welche Gruppe Mensch häufiger Opfer wird, ist denke ich nur eine Sache der Betrachtung. Nicht jeder aggressive Typ betrachtet erst alle Menschen bis er einen ängstlichen unselbstbewussten Menschen gefunden hat. Deshalb ist mir das etwas zu theoretisch.
Letztlich würde es auf viele verschiedene Punkte ankommen. Auch selbstbewusste nicht ängstliche Menschen können Opfer werden und sind für manche Menschen ebenfalls "leichte Beute". Gerade für die Menschen, die einfach nur ihre Kräfte messen wollen.

Sein Leben selbst in die Hand zu nehmen ist generell sinnvoll. Nicht nur dass man dadurch scheinbar potenziell weniger zum Opfer wird. Allerdings braucht man dazu meiner Meinung nach keine Selbstverteidigungskurse oder irgendwelche Coachings. Man muss es nur wirklich wollen und das ist für manche Menschen zu unbequem.
 
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