24.04.15, 19:36:19
55555
Bisher wurde von uns der Völkermordbegriff vor allem in Bezug auf Geburtenverhindern verwendet, es findet sich jedoch noch ein weiterer Aspekt in der Definition des Tatbestandes, über dem man vielleicht einmal nachdenken sollte:
Zitat:
eine der folgenden Handlungen, begangen in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören:
a) das Töten von Angehörigen der Gruppe
b) das Zufügen von schweren körperlichen oder seelischen Schäden bei Angehörigen der Gruppe
c) die absichtliche Unterwerfung unter Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen
d) die Anordnung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung
e) die zwangsweise Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe
Quelle
In Mischfamilien wäre die Frage, wie dieses "Überführen von Kindern der Gruppe" gedeutet werden kann. Ist es Völkermord autistische Kinder von anderen Autisten fernzuhalten, damit sie eine ihnen fremde Kultur statt der ihnen natürlich liegenden leben? Und ihnen ganz gezielt auch diese Kultur mit Foltermethoden (wie ABA) aufzwingen? Ist das nicht auch in Kombination mit b) Zufügen seelischer Schäden, indem bei Autisten ja Natur und Kultur untrennbar verbunden sind? Wie ist die Praxis zu bewerten Eltern dazu zu drängen Kinder in fremdbestimmte Einrichtungen zu geben?
Völkermord ist eine Handlung aus der Motivation eine Gruppe möglichst völlig zu vernichten. Diese Motivation begegnet Autisten heute wie ich meine in vielen Köpfen.
25.04.15, 06:36:00
starke Dame
Liest man den Text von Wikipedia, fällt es unter Völkermord.
Ich weiß nur nicht inwieweit das greift, wenn leider oftmals die Meinung seitens Ärzte, Therapeuten verbreitet würde, Autisten seien nicht gesund und bedürften diese Methoden.
Es muss auf höchster Ebene selbstverständlich sein, dass Autismus keine Krankheit ist und somit Autisten keiner Behandlung unterworfen werden dürfen und es muss strafbar sein, wenn man trozdem Kinder dieser Behandlung zuführt.
25.04.15, 11:58:36
55555
geändert von: 55555 - 25.04.15, 11:59:42
Ich weiß nur nicht inwieweit das greift, wenn leider oftmals die Meinung seitens Ärzte, Therapeuten verbreitet würde, Autisten seien nicht gesund und bedürften diese Methoden.
Du meinst eine Haltung ähnlich dieser Aussagen?
Zitat:
Bei D ü h r i n g, dem wissenschaftlich bedeutsamsten
unter den antisemitischen Argumentatoren, heisst es: Die
jüdische Rasse habe ihre Eigenschaften im markiertesten
Gegensatz zum übrigen Menschengeschlecht ausgebildet.
Die Einimpfung der Eigenschaften der Judenrasse in die Völ-
ker sei die äusserste Gefahr für deren Charakter. Die eigent-
liche Ursache aber, welche die tiefste Geringschätzung und
Verachtung der Judenrasse begründe, sei deren absolute In-
feriorität betreffs aller höherwertigen Geistesanlagen. —
Mangel jedes wissenschaftlichen Sinnes,
Unzulänglichkeit für die Philosophie, Un-
fähigkeit zum Schaffen in der Mathematik,
Unfähigkeit auch in anderen Wissenschaf-
ten und blosse Reklamefähigkeit für das
Unbedeutende, Unfähigkeit zur Kunst und
sogar zur Musik sei bei den Juden deutlich
erkennbar. Ihr ganze lange Geschichte hindurch hätten
die Juden auch nicht in e i n e r Wissenschaft etwas produziert.
Wo sie sich mit der Wissenschaft abgegeben, habe das stets
nur einen geschäftlichen Zweck gehabt. Treue, Achtung vor
dem Grossen und alles Edle überhaupt sei dem Juden fremd.
Die jüdische Rasse sei also verderbt und inferior.
Renan hat eines seiner Hauptwerke mit einem Bild
der semitischen Völker eingeleitet. „Die semitische Rasse",
sagte er, „steht weit hinter der arischen Rasse; die Semiten
charakterisiere die Unfähigkeit, etwas Grosses und Ganzes
zu bilden. Daher hätten sie niemals einen Grosshandel ge-
trieben, keine grossen, organisierten Staaten zu bilden ver-
mocht und keine Aristokratie, kein Feudalsystem, keine mili-
tärische Organisation hervorgebracht. Religiöse Intoleranz,
den Ariern unbekannt, ist ausschliesslich ein Produkt semi-
tischen Geistes. Laxe Moral und schroffer Egoismus sind
gleichfalls Hauptcharakterzüge der Semiten, da der Semit
nur Pflichten gegen sich selbst kennt. — Die semitische
Rasse, verglichen mit der indo-europäischen, stellt wirklich
einen minderwertigen Typus der Menschheit dar."
Chamberlain nennt die Juden ein Bastardvolk. Er
behauptet ihre Inferiorität auf allen Gebieten. Auch das reli-
giöse Genie, das man ihnen zugeschrieben, existiere nicht.
Gerade die Juden, sagt er, seien religiös am wenigsten be-
gabt und würden hierin von den Negern und Australiern
überragt!
Wir dürfen uns durch die Vehemenz und lächerliche
Masslosigkeit aller judenfeindlichen Schriften nicht verleiten
lassen, ihre Wirkung auf das Urteil der Massen zu unter-
schätzen.
Im Gegenteil; der innere, ideale Schaden, den der
wissenschaftliche Antisemitismus, das ist der Ausfluss der
modernen Rassenlehre, dem Judentum zugefügt hat, ist an
sich schon gewaltig, in seinen weiteren Folgen aber ist er
geradezu unberechenbar.
Quelle
Zitat:
Unterscheidungen zwischen der Mentalität verschiedener Völker hatte auch Jung's Lehrer Sigmund Freud vorgenommen, der etwa seinem Kollegen K. Abraham schrieb, daß dieser aufgrund seiner jüdischen "Rassenverwandtschaft" Freud's Auffassung von Psychoanalyse näher stünde als Jung. (2) Für Jung jedoch erwiesen sich ähnliche Bemerkungen als fatal, weil sie im oben genannten Zusammenhang stattfanden und zudem auch tatsächliche Unkenntnisse des Judentums aufwiesen. So schrieb er in dem Aufsatz "Zur gegenwärtigen Lage der Psychotherapie", der Jude sei aufgrund seiner langen Leidensgeschichte desillusionierter, habe keine eigene Kulturform und brauche zu seiner Entfaltung "ein mehr oder weniger zivilisiertes Wirtsvolk". Demgegenüber seien die noch jungen germanischen Völker energiegeladener und enthielten "Spannkräfte und schöpferische Keime von noch zu erfüllender Zukunft." Das "arische Unbewußte" habe daher ein "höheres Potential" als das jüdische. Dies sei der Vorteil und der Nachteil einer dem "Barbarischen noch nicht völlig entfremdeten Jugendlichkeit" und nur aus dieser Dynamik könne man letztlich auch die "gewaltige Erscheinung des Nationalsozialismus" verstehen (3).
Quelle
Zitat:
Anhand einer Untersuchung der medizini-
schen Dissertation Georges Wulfings aus dem
Jahre 1906 weist Céline Kaiser auf die Paral-
lelen zwischen dessen Beitrag zur „Nervosi-
tät der Juden“ und Sigmund Freuds Konzept
der „Urszene“ hin. Beispiele aus der Thora
respektive der Bibel dienten Wulfing als Ar-
gument, den Kollektivkörper der Juden als
schon immer „nervös“ zu betrachten. Kaiser
verbindet diesen Rückgriff auf die Geschich-
te bei Wulfing mit dem Freudschen Konzept
der „Urszene“. Nach Freud könnten in der
Psychoanalyse traumatische Geschehnisse er-
innert werden, die der Patient nicht selbst er-
lebt hat, sondern aus prähistorischen Zeiten
stammten. Freud hielt es für möglich, dass
Neurosen auslösende Traumata wie der Kas-
trationskomplex oder inzestuöse Beziehun-
gen in Urzeiten einmal Realität gewesen sein
könnten und als „Urphantasie“ erinnert wür-
den. Gemeinsam sei den Konzepten von Wul-
fing und Freud das Element einer vererbten
Erinnerung, bzw. des „organischen Gedächt-
nisses“ (Laura Otis). Unterschiede zwischen
Freud und Wulfing sieht Kaiser darin, dass
bei Freud die „Urszene“ einen Anfangspunkt
darstellt, auf dem sich die Neurose entwicke-
le. Wulfing dagegen setzt keinen Beginn in
der Geschichte. Somit wird die Suche nach ei-
ner Geschichte der Pathologie „zu einem un-
entrinnbaren Schicksal, das sich ‚von jeher’
in der naturhaften Verfasstheit des jüdischen
Kollektivkörpers eingeschrieben hat“ (S. 107).
[...]
Abgeschlossen wird der Band von
einem Beitrag von Matthias Bormuth über
den sich von psychotherapeutischen Bestre-
bungen abgrenzenden Medizintheoretiker Ri-
chard Koch und dessen Medizinverständnis
zwischen Magie und Wissenschaft.
Der Titel des Sammelbandes könnte zu
der Annahme verleiten, dass sich der Band
als weiterer Beitrag zu der bisherigen For-
schung zur „Nervosität der Juden“ versteht.
Bislang wurde dieses Thema einerseits un-
ter dem Aspekt der Bedeutung erforscht, die
die Konstruktion einer pathologischen „jüdi-
schen Psyche“ und eines kranken „jüdischen
Körpers“ für die Entwicklung von antise-
mitischen Stereotypen hatte.
Andere Arbei-
ten behandelten dagegen die Auseinanderset-
zung um „jüdische Pathologien“ aus innerjü-
discher Perspektive im Zeichen identitätspoli-
tischer Debatten.
Quelle
Zitat:
Hitler beschrieb das „Weltjudentum“ bzw. „den Juden“ in Mein Kampf (1925/26) als „Gegenrasse“ zur „nordischen Rasse“, die vor allem die deutsche Nation von innen durch „Blutvergiftung“ und „rassische Zersetzung“, von außen mit ideologischer Hetzpropaganda und wirtschaftlicher Macht zu zerstören trachte, um sich mit allen Mitteln die Weltherrschaft anzueignen. Dabei griff Hitler auf biologistische Metaphern zurück, wonach Juden als „Parasiten im Körper anderer Völker“, Bazillen und Blutsauger ihr „Wirtsvolk zum Absterben“ brächten.
Quelle
25.04.15, 15:19:49
haggard
geändert von: haggard - 25.04.15, 15:57:44
Müssten Autisten wohl zuerst als ethnische Minderheit anerkannt sein und nicht nur als psychopathologischer Zustand.
Edit:
Außerdem liegt der Fokus der Fachleute nicht auf Zerstörung, sondern auf vermeintliche Hilfe für Autisten.
25.04.15, 16:34:16
55555
Müssten Autisten wohl zuerst als ethnische Minderheit anerkannt sein
Nein, sie müßten juristisch gesehen eine sein oder eine Rasse, etc. Argumente dafür finden sich ja schon in ESH-Artikeln.
Zitat:
Außerdem liegt der Fokus der Fachleute nicht auf Zerstörung, sondern auf vermeintliche Hilfe für Autisten.
Macht in diesem Fall keinen Unterschied, wenn die "Hilfe" auf Vernichtung der "kulturellen Veranlagung" ausgerichtet ist? Damit der Tatbestand "Völkermord" erfüllt ist muß kein Mensch streben.
25.04.15, 17:13:21
starke Dame
Hallo 5,
ich sehe schon das Bestreben, dass irgendwann eine Art Vernichtung geplant ist. Anders kann ich mir nicht gewisse Forschungsgebiete erklären, die unbedingt das "Autismus-Gen" finden möchten.
Wann der Tatbestand erfüllt ist, da bist Du kompetenter, mich überfordern lange Texte schnell.
Ich weiß auch nicht, wann es greifen würde. Wenn der Tatbestand des Völkermordes erfüllt wäre, ist es dann strafbar, das man Eltern zwingen will, autistische Kinder in irgendeiner Art gesellschaftsverträglich zu machen?
Dies würde auf hoher Ebene für viele etwas bewirken.
25.04.15, 18:05:30
55555
ist es dann strafbar, das man Eltern zwingen will, autistische Kinder in irgendeiner Art gesellschaftsverträglich zu machen?
Das könnte man schon so sehen, wenn das Ziel ist diese Minderheit (die Kultur, die sie üblicherweise ausmacht) möglichst auszumerzen im eigenen Machtbereich.
03.05.15, 12:37:08
MadActress
So einen Prozess zu führen wäre zweifellos ein Paukenschlag und würde vieles ändern.
03.05.15, 22:57:30
55555
Wie würdest du sowas angehen?
03.05.15, 23:29:51
MadActress
Ich habe keine Idee. Solche Konflikte würden mich selber so überfordern, dass ich mir schneller einen Shutdown einfange als ich "Piep" sagen kann.
Aber der Ansatz, zu sagen, dass Autisten eine Bevölkerungsgruppe sind und eben nicht krank, der hat eine enorme Sprengkraft. Käme man damit durch, würde das alles ändern.
04.05.15, 00:40:49
55555
In diese Richtung zu arbeiten ist die eine Seite der Agenda, die andere durchzusetzen, daß Behinderung durch die Gesellschaft und Ansprüche auf Barrierefreiheit für Bevölkerungsgruppen vom Begriff der Krankheit, Störung, etc. zu lösen sind. Hier müßte auch einiges umgedacht werden und die Ausrichtung der Menschenrechte sind da zu einem guten Teil auf unserer Seite.
04.05.15, 10:19:23
starke Dame
Mich würde das komplett überfordern, ich kann mir garnicht vorstellen, wie umfangreich diese Klageschrift sein müsste.
Gibt es dazu bereits einen Entwurf?