11.08.15, 10:29:14
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Oft wird in Diskussionen noch rundweg abgetan, daß Autisten rassistisch diskriminiert werden könnten. Fast niemand scheint die aktuelle Deutung des Begriffs "Rassismus" zu kennen, vor allem nicht, daß eine Gruppe nicht objektiv eine Rasse sein muß, um rassistisch diskriminiert werden zu können, sondern von den diskriminierenden als soetwas wie eine Rasse betrachtet wird, als eine Gruppe die aufgrund biologischer Unterschiede anders sei.
Eventuell würde es zum Verständnis helfen in einem Text zu vergleichen was Rassismus im Alltag bedeutet. Ein Vergleich von Schlilderungen "anerkannt rassistisch Diskriminierter" und Autisten über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse?
Das könnte vielleicht ein Ansatzpunkt dafür sein. (Englisch)
Dort breitet ein Schwarzer soweit ich verstanden habe seine Erkenntnis aus, daß in den USA ein rassistisches Gesellschaftssystem herrscht, ein System das von Weißen für Weiße gemacht wurde, welche sich darin als Individuum sehen würden, während Gruppen wie "Schwarze" sich als Angehörige einer Gruppe verstünden aufgrund ihrer Ausgrenzung als "Andere", anders als die Norm (weiße Haut).
11.08.15, 13:22:06
Antares
Und jetzt? Da müsste man gegen den ICD10 klagen wegen einer "Störung" im Begriff und beweisen, dass wir nicht "gestört" sind? Die Hautfarbe war nie als "krank" im ICD10 gestanden. Ich glaube wir haben es etwas schwieriger... eher so wie Homosexuelle/Transsexuelle? Oder wie würdest Du da vorgehen, wenn man das ändert wollte?
11.08.15, 14:08:21
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Hier ging es mir um eine Aufarbeitung, die mehr NA veranschaulichen könnte, daß im Grunde ziemlich Ähnliches geschieht.
Dann sollte man sich wohl auch mit Fragen auseinandersetzen wie der, ob Diskriminierung durch Barrieren nicht etwas ist, das mit Rassismus nichts mehr zu tun hat. "Wenn Schwarze im Bus hinten sitzen müssen ist das ja eine aktive Diskriminierung, das ist was ganz anderes als Barrieren zuungunsten von Minderheiten, die einfach hie rund da Hilfe brauchen, was schonmal von der Mehrheit übersehen werden kann, es kann ja auch keiner überblicken was es da alles gibt, wenn er sich nicht
darauf als Thema spezialisiert." (Schwarze wie Autisten werden aus vielen Entscheiderzirkeln aktiv ausgegrenzt, woraus Diskriminierung aus Unverständnis folgt).
Geschildert wird im Text auch, wie schwierig es sei mit Weißen über Rassismus zu sprechen, weil die sich dann persönlich bedroht fühlen (was ein Wunder, wenn Kampagnen darauf ausgerichtet sind z.B. Amtsinhaber zu kippen) und alles von sich weisen würden, statt zusammen zu reflektieren, wo man das rassistische System selbst auch mitträgt.
Wenn man klagen wollte, z.B. wegen Volksverhetzung durch Anhänger der Medizinreligion, dann bräuchte man keine internationalen Kataloge angreifen, es wäre sinnvoller sich an die zu halten, die hier im Land diese Ansichten verbreiten und teilweise sogar in das nationale Rechtssystem einsickern ließen.