Unqualifizierte Ärzte
02.01.07, 12:48:18
Altpapier
Dies ist wohl so auch auf Gebiete der Psychomedizin zu übertragen. Machen Mediziner keine Fortbildungen? Oder sind die auf freiwilliger Basis?
Der Spiegel
02.01.07, 15:58:34
uppsdaneben
Die sind auf freiwilliger Basis.
02.01.07, 19:13:18
Altpapier
Vielleicht sollte man das mal ändern. Für andere Berufsgruppen mit verantwortungsvollen Tätigkeiten gibt es auch Pflichtweiterbildungen soweit ich weiß.
02.01.07, 22:33:38
DrChaoZ
diese diskussion über pflichtfortbildung verfolge ich jetzt schon seit dem ende der 90er jahre. die ärzte glauben nämlich aufgrund der tatsache dass sie 'das doch studiert' haben, bereits alles nötige zu wissen.
03.01.07, 09:01:29
uppsdaneben
Die gibts auch. Viele bilden sich freiwillig weiter, nur muss man das mal aus Kostensicht sehen.
Eine qualifizierte Fortbildung kostet 1000€/d plus Hotel + Anreise. Dazu kommt der Einnahmeausfall, weil die Praxis geschlossen ist, bei gleichzeitig fortlaufenden Kosten.
Nebenbei investieren die Ärzte viel Zeit in die "Fortbildung" immer neuer Kassenverwaltung, die sie anschließend kostenlos erledigen dürfen.
03.01.07, 12:05:55
Altpapier
Alleine wegen der Kostenfrage wäre eine Pflichtfortbildung wohl sinnvoll.
03.01.07, 14:35:35
uppsdaneben
Auch Arbeitslose sollten verpflichtet werden, sich auf eigene Kosten fortzubilden. Das ist ebenfalls sinnvoll.
Der Griff ins Portmonee Anderer ist leicht.
03.01.07, 15:41:43
drvaust
Wie soll sich ein Arbeitsloser mit ALG2 auf eigene Kosten fortzubilden, bei den heutigen Lehrgangskosten?
Zum Thema: Ich kenne einige Fachärzte, die sich ständig fortbilden. Besonders wenn mitte des Quartals das Budget verbraucht ist und, aus betriebswirtschaftlicher Sicht, eigentlich keine Patienten mehr behandelt werden können. Aber viele Ärzte vernachlässigen die Weiterbildung, besonders seit die Einnahmen sinken. Die Krankenkassen sollten auf Qualitätssicherung achten, z.B. Pflichtlehrgänge mit Prüfung als Voraussetzung für Kassenzulassung.
03.01.07, 17:28:20
Altpapier
Der Unterschied von Ärzten zu Arbeitslosen ist, wie schon genannt, die ökonomische Position und der Unterschied, daß Ärzte eine verantwortungsvolle Tätigkeit ausüben in der regelmäßige Fortbildungen entscheidend für die Gesundheit von Menschen sind. Letztlich müssten diese Fortbildungen über die Krankenkassen finanziert werden.
04.01.07, 08:18:08
uppsdaneben
Der Unterschied von Ärzten zu Arbeitslosen ist, wie schon genannt, die ökonomische Position
Welche ökonomische Position? Der Tatsache, dass an den Einnahmen mehr Nullen hängen steht gegenüber, dass dies bei den Ausgaben auch der Fall ist.
Ein Arbeitsloser hat durchaus die Möglichkeit, bei der VHS einen Rechtschreibkurs zu belegen, um seine Chancen zu heben.
Zitat:
und der Unterschied, daß Ärzte eine verantwortungsvolle Tätigkeit ausüben in der regelmäßige Fortbildungen entscheidend für die Gesundheit von Menschen sind.
Motivationskurse sind für Arbeitslose auch sehr wichtig. Werden sie zum Bezahlen gezwungen?
Zitat:
Letztlich müssten diese Fortbildungen über die Krankenkassen finanziert werden.
Was soll die Kasse noch finanzieren? Vor allem: Wer finanziert die Kassen?
Ich bin's langsam Leid, dass jedes Mal, wenn man ökonomisches Denken fordert, jemand die Kassen (Arbeitslosen-, Renten-, Kranken-, Staats- etc) zur Finanzierung nennt, die dann anschließend mir in die Tasche greifen. Wenn jemand beste Behandlung haben will, darf er gerne sich den Privatarzt seines Anspruches suchen und seine Nachweise kontrollieren.
04.01.07, 13:42:54
Altpapier
Gut, sich auf Kosten der Arbeitslosensicherung fortzubilden ist in gewisser Hinsicht ja bereits als Instrument an Arbeitslosen erprobt worden und wird eingesetzt.
Ja, letztlich muß es der Versicherte zahlen, wenn Kosten für seine Gesundheit entstehen. Die Krankenkassen scheinen mir strukturell die sinnvollste Instanz für die formale Kostenübernahme zu sein. Sie haben ein Interesse an der Vermeidung von Fehlbehandlung oder sollten es im Rahmen ihrer Aufgabe haben. Sie können vermutlich solche Fortbildungen am preisgünstigsten organisieren. Und alles was kostet zahlt jemand. Wäre dir lieber bei deinem Arzt fehlbehandelt zu werden? Ich habe von sowas eigentlich genug.
04.01.07, 16:07:14
uppsdaneben
Du hast noch keine Schulungen auf fremder Leute Kosten gemacht. Die Motivation, das Ziel der Schulung zu erreichen, ist gering. Warum sollte ich als Beitragszahler dafür zahlen?
Du hast meinen eigentlichen Kritikpunkt übersehen: Auch bei großen Geldtöpfen vermehrt sich das Geld nicht von allein. Und da ich als Arbeitnehmer fast den Spitzensteuersatz ohne Mogelmöglichkeit zahle und zudem über allen Beitragsbemessungsgrenzen liege, bin ich im Lande schlicht der Goldesel, oder moderner der Nettozahler. Von daher erwarte ich von den Nettoempfängern, dass ihre Wünsche an Leistungsausweitung in quantitativer oder qualitativer Weise zumindest mal intensiv aus Kostensicht überdacht werden.
Zitat:
Wäre dir lieber bei deinem Arzt fehlbehandelt zu werden? Ich habe von sowas eigentlich genug.
Wie gesagt, such dir den Privatarzt der gewünschten Qualifikation.