Lisa M.
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RE: Wenn alle Menschen ein Mensch wären
Lisa_M.
11/06/2006 20:01
*gg* Und deshalb drücke ich mich an dieser Stelle vor einer unserer "unendlichen" Debatten...
Aber *ganz kurz* muss ich doch mal anmerken, dass du die Einstufung "Fleisch" oder "Nerven" oben anhand der Tätigkeit vornimmst. Die Hauptaufgabe von Nerven im menschlichen Körper ist wohl, zu kommunizieren, Informationen weiterzuleiten. Zwar tun wir das grade, aber es wäre mir neu, wenn Autisten im allgemeinen als die Kommunikationsspezialisten der Gattung Mensch gelten würden.
"sie tun nichts weiter als zu existieren" finde ich im übrigen schon wertend, und außerdem sehe ich das nicht so. Die Leute tun eine ganze Menge, ganz unterschiedliche Sachen. All die vielen Arbeiten, die ich nicht geregelt kriege. Nichts gegen ein gut erhaltenes Selbstwertgefühl, aber ich bin da für strikten Realismus: Basis ist die Gleichwertigkeit aller Menschen. Bewertungen sind eine Sache des subjektiven Geschmacks oder gesellschaftlicher Übereinkünfte und haben damit keine reale physikalische Existenz.
Vermutlich siehst du keine Bewertung in dem, was du geschrieben hast. Ich sehe sie, und zwar in Folgendem:
"sie tun nichts weiter als zu existieren" - und was tun Autisten?????
Da ist nun der eine NT, der bei der Müllabfuhr arbeitet, und der andere ist Arzt, und der dritte erfindet neue Kühlschrankmodelle, jemand ist Lehrer und bringt den Kindern das Lesen und Schreiben bei, einer schreibt tolle Bücher, jemand baut das Essen an, das auch wir verputzen - und du meinst, das ist alles nur "existieren"? Kann man so sagen. Mir fällt dann nur irgendwie nichts ein, was ich machen könnte, um mich von diesem "bloßen existieren" abzugrenzen. Allenfalls kann ich die Sache so rum drehen, dass ich sage, auch meine Art, bloß zu existieren, ist vielleicht nützlicher, als sich das jetzt am materiellen Verdienst ablesen lässt.
Sämtliche Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, im Bemühen um Logik, Nachprüfbarkeit und Einhaltung der kulturell bedingten Realitätsvereinbarung.
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