Vendela
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geändert von: Vendela - 23.02.12, 23:31:44
Mein zweiter Anlauf zu diesem Thema:
Ich arbeite zur Zeit bei einem Projekt mit, bei dem es darum geht ein neu gebautes, öffentliches Gebäude in Sachen Barrierefreiheit zu optimieren. In Bezug auf Autisten habe ich mir überlegt folgendes (s. unten) vorzuschlagen. Es ist ein langer Forumsbeitrag, aber wenn es sich jemand durchlesen und mir sagen möchte, was er von meinen Vorschlägen hält, würde ich mich freuen.
1. Abgesehen von Toiletten, Tiefgarage und wenigen Spezialräumen sind Innen- und Außenwände aus Glas.
Vorschlag: Lichtdurchlässige, undurchsichtige Folie anbringen.
2. Vieles was man in älteren Gebäuden manuell steuern kann / muss, wird dort automatisch gesteuert, z.B. Licht, Klimaanlage, Fenster, Sonnenschutz. Das funktioniert aber oft nicht so wie es soll. Ca. 1 - 2 mal pro Woche gibt es Probleme. Beispiele für Standardprobleme: Das Licht sollte sich anschalten, wenn es draußen dunkel wird; stattdessen schaltet es sich aber im 30 - Sekunden - Rhythmus an und aus. Oder die Klimaanlage gibt plötzlich Geräusche von sich. Oder das Fenster öffnet sich und es entsteht ein unangenehmer Luftzug.
Vorschlag: Nachträglich in allen Räumen Schalter anbringen, damit alles auch von Hand gesteuert werden kann. Handsteuerung sollte Vorrang vor automatischer Steuerung haben. Die Steuerung der einzelnen Sachen (Licht, Fenster etc.) sollte nicht gekoppelt sein.
3. Zur Lösung technischer Probleme ist der Hausmeister zuständig. Dieser muss per Telefon informiert werden. Er sitzt normalerweise den ganzen Tag vor seinen Computern (Überwachungsanlage).
Vorschlag: Einrichten einer Möglichkeit, dass er per Mail o.ä. informiert werden kann und die Meldung sofort auf dem Bildschirm sieht.
4. Es hängen Gebäudepläne aus, aber auf denen sind nur Raumtypen und Gebäudebereiche durch unterschiedliche Farben markiert, aber keine Raumnummern eingetragen (ist angeblich nicht möglich). Wenn man einen Raum sucht, soll man den Hausmeister fragen.
Vorschlag: Erstellen eines Gebäudeplans mit Grauschattierungen statt Farben und vor allem mit Raumnummern (ich kann mir nicht vorstellen, dass das unmöglich ist)
5. Es gibt mehrere Ausgänge, aber nur einen Eingang. Vor dem stehen fast immer Raucher.
Vorschlag: Türen sollten auch von außen zu öffnen sein (damit es mehrere Eingänge gibt) und der Raucherplatz sollte verlegt werden an eine Stelle, an der man nicht zwangsläufig vorbei muss.
(Anmerkung: Bei Vorschlag 1, 2, 3 und 5 befürchte ich, dass es nicht umgesetzt wird. Aber mir fallen auch keine besser um- und durchsetzbaren Lösungsvorschläge ein.)
Auch wenn ihr das Gebäude nicht kennt - was haltet ihr von den Vorschlägen (soweit ihr es abschätzen könnt)? Inwieweit wäre das in eurem Sinne? Würde euch etwas daran stören? Wären das überhaupt Barrieren für euch, was ich als Probleme genannt habe?
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