hjqsra
(Standard)

|
@55555
Nicht-Autisten sollen ja ständig in einer grundlegenden Gefühlsstimmung kommunizieren, sagte mir eine Psychologin. Sie sind sich öfters darüber bewusst, was sie fühlen, und drücken dies gern in jedem Wort mit aus.
Autisten hingegen sind oft reizüberflutet, und dann stauen sich Emotionen auf. Oder sie sind in einem Hyperfokus und kriegen z. B. ihren Hunger nicht mit. Und wenn sie aus dem Hyperfokus rauskommen, dann spüren sie plötzlich mega Hunger.
Oder wenn sie ihre Gefühle erkennen, können sie die dann oft nicht mehr bremsen; Overload, Meltdown, Shutdown.
Es gibt ja dieses Stress-Ampel-Modell, was zum Üben erstellt wurde, Emotionen frühzeitiger wahrnehmen und entsprechend darauf reagieren zu können.
So kann es dann ja vielleicht einfach sein, dass wenn Autisten ihre Gefühle wahrnehmen, die dann immer sehr extrem sind, und dafür im geistigen Ruhemodus entspannter, als bei Nicht-Autisten.
Dass die Gefühle von Autisten feiner, durcheinanderer sind, weil zu viele feine Nuancen an Gefühlen aufeinander treffen, die sich in ein komplexeres Chaos vermischen, mitunter noch gepaart mit Synästhesie.
Aber auch bei Nicht-Autisten kann etwas ins Unterbewusste gehen. Beides zeigt sich dann psychosomatisch. Oder auch Borderliner können extreme Gefühlsmomente haben. Wobei es auch teilweise Borderliner mit Autismus gibt.
Dann wieder haben Autisten häufig einen stärkeren Beobachtungssinn und ein feineres Gehör, wenn sie nicht gerade in einem Hyperfokus abgelenkt sind. Öfters sind sie aber auch in ihrer eigenen Welt.
Ich weiß nicht, ob Nicht-Autisten auf anderer Ebene ähnlich viel fühlen können oder nicht. Wenn Autisten sich bewusst über ein Gefühl sind, oder man sie in einem Gefühl wahrnimmt, dann ist das auf jeden Fall in dem Moment oft extrem. NA reden zwar viel darüber, wie sie sich fühlen, aber in wie weit sie diese Gefühle immer achtsam wahrnehmen, weiß ich nicht.
Ansonsten unterhielt ich mich mit manchen Autisten, die das auch kennen, dass in ruhigeren Stimmungsmomenten so eine Art Gefühlsbrei vorhanden ist, wenn sie versuchen sich darauf zu konzentrieren. Als würden lauter feine Nuancen ineinander verschwimmen, die man nur schwer zerpflücken und ausdrücken kann.
|