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Vorstellung und Antrag

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20.02.08, 22:52:34

uppsdaneben

Zitat von Gabriele:
Hier wird man ja nur angegriffen, das betrübt mich sehr.


Wundert es dich wirklich? Du hast so ziemlich sämtliche Reizbegriffe verwendet.
Autist = behindert = dumm = lebensunfähig
Deinen Umgang mit deiner Tochter stellst du so da, dass sie deinen Erwartungen nicht gerecht wird und deshalb eine Dauerbetreuung durch dich braucht. Usw.

Viel mehr rote Tücher konntest du nicht schwenken. Du hättest auch in einem Homosexuellenforum den Beteiligten dein Bedauern über deren Krankheit mitteilen können. Das wäre kaum schlechter angekommen.
20.02.08, 23:04:33

drvaust

Zitat von uppsdaneben:
Wundert es dich wirklich? Du hast so ziemlich sämtliche Reizbegriffe verwendet.
Autist = behindert = dumm = lebensunfähig
Deinen Umgang mit deiner Tochter stellst du so da, dass sie deinen Erwartungen nicht gerecht wird und deshalb eine Dauerbetreuung durch dich braucht. Usw.
"= dumm = lebensunfähig" lese ich nicht bei Gabriele. Auch von Erwartung finde ich nichts.
Bitte nicht etwas hineininterpretieren, das ist unsachlich.
20.02.08, 23:07:01

55555

geändert von: 55555 - 20.02.08, 23:07:33

Wenn man sich vergegenwärtigt welche Schwerpunkte sie setzt kann ich die Interpretation nur bestätigen. Anderslautende Beteuerungen von ihr halte ich für oberflächliche Beschwichtigungen ohne ernsthaftes Nachdenken über die eigene Position.
20.02.08, 23:24:23

green

Zitat von 55555:
...oberflächliche Beschwichtigungen ohne ernsthaftes Nachdenken über die eigene Position.


dito = bingo!

Zitat von 55555:

Welches Ziel verknüpfst du mit deiner Beteiligung hier?


diese frage blieb leider unbeantwortet, sie könnte "interpretationen und spekulationen"über deiner einer (gabi)
stoppen und dir die betrübung nehmen.

könnte...
20.02.08, 23:30:57

eraser

Ja, natürlich ist sie eine Glucke und macht sich viel zu viele Sorgen.
Meine Mutter sagte letztens auch: "Ich mach mir immer doppelt so viel Sorgen um dich wie du selber!"
Und dieses Sorgen machen war auch immer sehr lästig.
Trotzdem war die Unterstützung meiner Eltern auch wichtig für mich in bestimmten Lebensphasen. Ich bin ihnen sehr dankbar.
Wäre ich ein Heimkind gewesen, hätte ich das alles nicht geschafft.
Schon allein die Möglichkeit, sich mal schnell durchzufressen, wenn es grade nicht so gut läuft. Unbezahlbar!

Teilweise haben meine Eltern mich auch für unselbstständig erklärt, was mich unselbstständig machte (ich konnte mit Mitte 20 keinen Bankautomaten bedienen), teilweise haben sie mich für den totalen Überflieger gehalten, was dafür verantwortlich war, dass ich mich wie ein Looser fühlen mußte, wenn sich herausstellte, dass ich in irgendwas nur durchschnittlich war.
"Wenn ich so talentiert wäre wie du, dann würde ich..." oder "Warum sind andere, die weniger begabt sind..." usw.
Ich möchte darum, dass Gabriele über all das nachdenkt und ich habe den Eindruck, dass sie das tun wird.
Sie ist nicht hier, um Zoff zu machen, sondern weil sie was lernen und sich austauschen und auch was weitergeben will.
Behaupte ich in meiner Eigenschaft als Hellseher. Geben wir ihr eine Chance.
LGE
20.02.08, 23:38:41

L4A

Dein Wort in Gottes Ohr oder wie man diese Entität auch nennen mag.

Aber Zitat:
Sie wendet sich mit jedem Problemchen, das auftaucht, an uns, auch wenn es jeden Tag die gleichen Probleme sind. Wir hängen täglich 2 - 3 Stunden mit ihr am Telefon und im Chat.
Zitatende

Solches ist sicher nicht geeignet sie selbstständig werden zu lassen. Das ist eine Leine die festhält ...
Ich finde vor allem die Verniedlichung der Probleme bedenklich. Wie muss sich diese Tochter dabei fühlen?
21.02.08, 11:18:53

eraser

Ich weiß nicht, meine Mutter kriegt auch immer dasselbe zu hören, aber wieso ruft sie auch an und fragt wie es geht?
Ich will nicht von mir auf andere schließen, ich komme ganz gut ohne meine Mutter klar, S. vielleicht nicht.
Sie will vielleicht auch keinen Austausch mit Fremden in Foren, sondern mit ihrer Mutter. Wenn die zwei ein gutes Verhältnis haben, ist das ja was Positives.
Grundsätzlich sollte man Unselbstständigkeit bei Autisten nicht als Bestand, sondern immer als Stufe eines Prozesses sehen. Etwa so: Autisten werden später selbstständig. Sie müssen Selbstständigkeit länger lernen und üben und passende Routinen dazu entwickeln. (Jeden Tag um zehn die Post holen und bis elf beantworten)
LGE
21.02.08, 15:21:56

Sturm

geändert von: Sturm - 21.02.08, 19:40:34

Zitat von drvaust:

Kennst Du die Modalitäten einer Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule, Sturm? Manchmal (hoffentlich immer) sind bei einer Aufnahmeprüfung auch Experten, die eine Begabung erkennen. Das läuft normalerweise nicht wie bei DSDS. Natürlich ist eine Aufnahmeprüfung hart, es sollen ja nur wenige Spitzenbewerber übrigbleiben.


Hallo drvaust,

ja ich weiß wie die Aufnahmeprüfungen ablaufen und welche Anforderungen gestellt werden.
Es geht bei Aufnahmeprüfungen nicht darum "Begabungen" zu erkennen, sondern Musikern, die schon auf dem Niveau von Berufsmusikern spielen, den letzten Schliff zu geben. Klingt hart, ist es auch, aber Fakten sind Fakten. Besonders die Anforderungen an Instrumentalsolisten, wie in diesem Fall, sind enorm hoch.
Begabungen werden an Musikschulen gefördert, nicht aber an staatlichen MusikHOCHschulen.

Sturm
21.02.08, 15:57:25

uppsdaneben

Zitat von drvaust:
Zitat von uppsdaneben:
Wundert es dich wirklich? Du hast so ziemlich sämtliche Reizbegriffe verwendet.
Autist = behindert = dumm = lebensunfähig
Deinen Umgang mit deiner Tochter stellst du so da, dass sie deinen Erwartungen nicht gerecht wird und deshalb eine Dauerbetreuung durch dich braucht. Usw.
"= dumm = lebensunfähig" lese ich nicht bei Gabriele. Auch von Erwartung finde ich nichts.
Bitte nicht etwas hineininterpretieren, das ist unsachlich.


Die Tochter muss jeden Tag mit Mama telefonieren. Sie bekommt nichts auf die Reihe. Da bleibt nicht mehr viel zu interpretieren.
21.02.08, 20:11:32

Gabriele

Zunächst einmal möchte ich mich bei green, eraser und drvaust für die Unterstützung bedanken. Tatsächlich fühlte ich mich bereits persönlich von Sturm angegriffen. Es hilft uns nicht weiter, uns gegenseitig anzugreifen. Ich denke, wir müssen alle zusammenhalten. Das sage ich, obwohl ich kein Asperger bin, mich aber genauso gegen Angriffe von Nichtautisten verteidigen muss, wie Ihr, weil sich meine Tochter gegen verbale Angriffe nicht wehren kann und das tut mir weh.

Um die Frage von 55555 zu beantworten:
Ich bin nicht zum streiten in dieses Forum gekommen sondern dachte, hier Menschen zu finden, die sich ebenfalls gegen Widrigkeiten von Außen wehren müssen und sich hier austauschen können. Bin auch sehr gerne bereit zu helfen, wenn ich über eine Sache bereits Bescheid weiß. Wir kämpfen übrigens schon sehr lange um hier und da ein bisschen Unterstützung zu bekommen. Es hört sich hier immer so an, als ob wir denken, uns müsste alles nur so zufliegen. Seit Svenja in den Kindergarten musste, war es ein ständiger Kampf ums überleben (hört sich schlimm an, war aber für sie so).

lol hat uns rehakids empfohlen. In dem Forum bin ich auch und hab da schon Tipps erhalten. Danke.

Engel muss ich sagen: AS ist bei Svenja nicht vorgeschoben. Das wurde von mehreren Psychologen bestätigt. Dass sie keine Aufsätze schreiben kann, liegt tatsächlich daran, dass sie Zusammenhänge nicht erkennen kann. Wenn sie einen Film nacherzählen soll, erzählt sie nur von den einzelnen Handlungen der Schauspieler, aber sie kann nicht erklären (und hat es auch nicht verstanden), warum diese jene Handlungen ausgeführt haben.
Und was die Musik betrifft, kenne ich keinen Menschen, der so viel Einsatz zeigt, wie sie.

So, und jetzt werde ich Sturm noch etwas erklären:
Dass sie "gut" ist, sagt vor allem ihr Klavierlehrer, der fest der Meinung ist, dass sie in diesem Jahr bei der Aufnahmeprüfung teilnehmen kann und es auch schaffen wird. Ich kenne das übrigens auch, dass Eltern stolz sind und das immer von ihren Kindern behaupten. Diese Meinung kommt aber vornehmlich nicht von uns.
Dass die Prüfung nicht einfach ist, wissen wir selbst und auch, dass es ein Haifischbecken ist. Wir wissen sehr wohl, wie viele sehr gute Musiker es gibt.
Hätten wir schon aufgeben sollen, ohne es zu versuchen? Hätten wir dem Arbeitsamt gleich Recht geben sollen und sagen, Svenja taugt zu gar nichts. Sie wird niemals etwas arbeiten können, weil sie behindert ist??? Das kann ja wohl nicht Dein erst sein. Sie ist erst 22 Jahre alt und hat das ganze Leben noch vor sich. Als behindert stuft sie die Gesellschaft ein, nicht wir als Eltern. Das muss Dir klar sein.

Übrigens habe ich, seit ich mich vor 3 Tagen in diesem Forum angemeldet habe, immer (jeden Tag) auf die Beiträge geantwortet. Schließlich habe ich sehr viel um die Ohren und warte nicht auf jeden einzelnen Tread, der hier ankommt. Das muss ich abends während meines kurzen Feierabends noch erledigen. Also, sei bitte nicht beleidigt, wenn nicht sofort etwas zurückkommt. Ich sitze nicht am Schreibtisch und drehe Däumchen.

Gruß, Gabriele.




21.02.08, 20:16:13

Sturm

Zitat von Gabriele:

Als behindert stuft sie die Gesellschaft ein, nicht wir als Eltern. Das muss Dir klar sein.


Du hast sie "behindert" genannt.
21.02.08, 20:20:23

Gabriele

Ach ja, habe uppsdaneben noch vergessen.
Es ist nicht so, dass unsere Tochter UNSEREN Erwartungen nicht entspricht, sondern denen unserer Gesellschaftsform. Du weißt sicher so gut, wie wir alle, dass jeder hier in eine passende oder auch nicht passende Schublade gedrückt wird. Ich habe sie niemals als "dumm" oder "lebensunfähig" bezeichnet. Das ist sie auch nicht.

Wir lieben sie so wie sie ist, und wollen ihr bloß helfen, sich in ferner Zukunft so gut wie möglich alleine durch dieses harte Leben boxen zu können. Man setzt einen jungen Erwachsenen mit 18 nicht einfach vor die Tür und sagt, sieh zu wie du klar kommst und mach das Beste draus.

Vermutlich hast Du keine Kinder und kannst es nicht verstehen, dass man seinen Kindern auch weiterhin noch Unterstützung anbietet, wenn sie einen darum beten.

LG, Gabriele.

 
 
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